24 Haziran 2023

Verstand, er fragt, weil er ständig wieder vergisst; er macht uns emotional; lässt uns emotional agieren. Wer es wagt, diese Differenzierung von Liebe und Emotionen zu betrachten, dem eröffnet sich völlig neues Verständnis. Die Liebesfähigkeit ist bei den Meissten von uns leider nur wenig entwickelt. Deshalb geschehen unter dem Aspekt "Liebe" so viele Dramen und es gibt viele Missverständnisse.

Die drei häufigsten Ansichten in Bezug auf die Liebe sind die Gleichstellung der Liebe mit Sexualität, die Reduzierung der Liebe auf Gefühle und Partnerschaft und die Gedankenbrücke, welche die Liebe in einem Atemzug mit Leid und Hass in Verbindung bringt.

Was gemeinhin unter "Liebe" verstanden wird, sind oftmals projizierte Bedüfnisse, Sehnsüchte, Ägste, Erwartungen, Besitzansprühe und Triebhaftigkeit.

Sicher, die Liebe findet Ausdruck in der Zuneigung, in der Liebe zum Partner (und Eltern, Tieren und Sonstiges); aber oftmals wird ein Ausdruck, der als "Liebe" interpretiert wird, von seiner Herkunft her alles andere als Liebe, Die Liebe spüren wir auf der Gefühlsebene, bzw. auf der emotionalen Ebene, aber Liebe ist nicht gleich Gefühl oder Emotion; vielmehr ist Liebe ein Seins-Zustand.

Was die Liebe davontreibt, sind Erwartungen, Eifersucht, Bedürftigkeit, Streit und Machtkämpfe. Übernehmen diese die Regie, verlässt die Liebe leise den Raum. Doch sie kommt wieder herein, wenn man sie einlädt, ihr Raum schafft; sich ihrer besinnt.
"Liebe ist kein Gefühl, sie ist Wissen."   (Barry Long)